Mit dem deutschen Führerschein könnt Ihr in vielen Ländern fahren – aber längst nicht in allen. Wo er nicht gilt, brauchen Ihr einen Internationalen Führerschein – sonst droht eine Strafe wegen Fahrens ohne Führerschein. Um Verständnisprobleme im Zielland zu vermeiden, wird dieser Führerschein in verschiedenen Sprachen ausgestellt. Das erleichtert beispielsweise der Polizei ihre Arbeit.
Wo brauche ich den Internationalen Führerschein?
Außerhalb Europas sollten Sie immer einen Internationalen Führerschein dabei haben. Das gilt auch für Fahrten in Kanada, Australien und den USA. Dort wird der deutsche Führerschein zwar geduldet. Dafür gibt es aber keine Rechtsgrundlage. Deshalb kann es im Einzelfall zu Problemen kommen.
In Australien und Neuseeland genügt bei kurzfristigen Aufenthalten der deutsche Führerschein zusammen mit einer amtlich beglaubigten englischen Übersetzung, die Sie gegen Gebühr bei den deutschen Vertretungen im Land erhalten.
Einen Sonderweg geht auch Thailand. Dort wird nur der Internationale Führerschein anerkannt, der dem Muster des "Internationalen Abkommens über Kraftfahrzeugverkehr" vom 24. April 1926 entspricht. Bei Ihrem Antrag müssen Sie deutlich darauf hinweisen, denn üblicherweise wird der Internationale Führerschein nach einem anderen Muster erteilt. Wer sich länger als drei Monate in Thailand aufhält, benötigt eine thailändische Fahrerlaubnis.
Wo genügt der deutsche Führerschein?
Ein gültiger deutscher Führerschein wird überall in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR; EU plus Island, Liechtenstein, Norwegen) und in der Schweiz anerkannt. Dabei spielt keine Rolle, ob es die aktuelle Plastikkarte oder eine ältere Version ist.
In einigen Ländern Europas ist der Internationale Führerschein zwar offiziell nicht nötig – aber dennoch ratsam, da er Ihnen Probleme ersparen kann. Dazu zählen Albanien, Moldau, Russland, Weißrussland und die Ukraine.
Wie teuer ist der Internationale Führerschein?
Sie beantragen den Internationalen Führerschein in Deutschland bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde. Die Kosten liegen bei etwa 15 Euro. Sie sind jedoch nicht einheitlich festgelegt.
Ab seiner Ausstellung gilt der Führerschein ein bis drei Jahre – abhängig vom Zielland. Aber: Sobald Ihr nationaler Führerschein – auch innerhalb dieser Frist – ungültig wird, gilt das ebenfalls für den Internationalen Führerschein. Auch bei einem Fahrverbot in Deutschland dürfen Sie im Ausland nicht mit dem Internationalen Führerschein hinters Steuer. Sonst riskieren Sie eine hohe Strafe.
Voraussetzungen für den Internationalen Führerschein
Den Internationalen Führerschein gibt es erst mit 18 Jahren. Außerdem müssen Sie einen ordentlichen Wohnsitz in Deutschland haben – und einen EU-Kartenführerschein. Wer noch einen alten rosafarbenen oder sogar einen grauen Führerschein hat, muss ihn vorher umtauschen. Dafür sollten Sie eine Dauer von vier Wochen einplanen.